Rapid.Tech 2017

Rapid.Tech - Internationale Messe & Konferenz für additive Technologien

© Allianz GENERATIV

Die 14. Auflage von Rapid.Tech + FabCon 3.D setzt erneut Bestwerte: 4.800 Besucher und Kongressteilnehmer (2016: 4.500) kamen vom 20. bis 22. Juni 2017 zu Fachkongress und Fachmesse nach Erfurt. Zuwachs wurde ebenso bei den Ausstellerzahlen verbucht. 207 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Organisationen und Verbände bedeuten 20 Prozent mehr als 2016. Sie belegten eine um 24 Prozent größere Fläche.

Die Fraunhofer-Allianz Generative Fertigung zeigte beim Messedoppel Rapid.Tech und FabCon 3.D , wie sich mittels 3D-Druck auch große filigrane Metallbauteile additiv fertigen lassen. Im Fokus des messebegleitenden Fachforums der Allianz standen Anwendungen für die Medizintechnik und Verfahrenskombinationen.

Ein großer Vorteil der additiven Fertigung liegt in der Realisierbarkeit von Metallbauteilen mit filigranen Strukturen. Sie lassen sich bisher aber nur in sehr begrenzter Größe fertigen. Dass es auch anders geht, zeigte die Fraunhofer-Allianz GENERATIV bei der diesjährigen Rapid.Tech und FabCon 3.D in Erfurt (Stand 2-511). Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI in Freiburg haben per Laserstrahlschmelzen eine filigrane würfelförmige Gitterstruktur mit einer Kantenlänge von 40 Zentimetern geschaffen. Dabei handelt es sich um eines der größten derzeit im 3D-Druck darstellbaren Objekte. Es zeigt, dass additive Fertigung künftig auch bei großvolumigen metallischen Komponenten angewendet werden kann. Deren Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: von crash-absorbierenden Fahrzeugteilen bis hin zu Leichtbaulösungen für den Flugzeugbau.

Das Fraunhofer IWU präsentierte u. a. einen per Laserstrahlschmelzen gefertigten Stempel für ein Presshärtewerkzeug. Das Besondere daran sind seine konturnahen Kühlkanäle und eine integrierte Temperatursensorik. Die nur mit generativer Fertigung herstellbare Struktur ermöglicht beim Presshärten von Blechen eine von 10 auf 3 Sekunden reduzierte Haltezeit. In einem Versuch konnten mithilfe des Werkzeugstempels 1500 Teile umgeformt und gegenüber herkömmlichen Verfahren mit konventionellen Werkzeugen drei Stunden Zeit eingespart werden.

Darüber hinaus konnten Besucher am Gemeinschaftsstand der Allianz GENERATIV Lösungen zur Multimaterialverarbeitung, zu additiv gefertigten, faserverstärkten Bauteilen und zu roboterbasierten Fertigungsstrategien sowie Anwendungen für keramische Strukturen erleben.